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Felix Burgel
Arbeiten 2007/2008
Meine neuen
Arbeiten schließen vom Prinzip oder besser gesagt von ihrer Inhaltlichkeit
her in einer gewissen Weise an mein Kunstprojekt Heu-Haus das 2006 auf der
Landesgartenschau Baden-Württemberg in Heidenheim zu sehen war an.
Die Verwendung absolut konträrer Ausgangsmaterialien wie Gras/Heu und Stahl
setzt sich fort. - Polarisiert Sinnbildhaft -Technik, Natur und Mensch in
unterschiedlichen Konstellationen und temporären Bedingungen die in der
Zukunft angesiedelt sein könnten. .
Diesen aktuellen Arbeiten ist eine, man könnte sagen- „ Archäologie in die
Zukunft“ immanent . So stellt die Arbeit TV ein mögliches in die
Zukunft orientiertes Medien Rezeptionsverhalten zur Disposition – hier ist
eigentlich nur noch die Matrix des TV- Formats 16:9 übrig geblieben –
Prozesse sind nicht mehr digital sonder werden wieder analogisiert – sprich
„man kann das Gras wachsen sehen.
Formal bedienen sich die Objekte einer ganz speziellen Ästhetik wie sie
unseren üblichen Haushalts- und Unterhaltungsgeräten der Gegenwart zu Eigen
ist.
Überlegungen die sich auch mit einer in die Zukunft gerichteten Möglichkeit
der Anwendung auseinander setzen- so könnte z.B. die Arbeit Mobilgras
die für den Besitzer die Möglichkeit bietet, in einer eigens dafür
vorgesehenen sehr kleinen Nische, wertvolles Gras mittels einer hoch
energetischen, steuerbaren Lichtquelle, zu züchten.
Das Objekt Säule. lässt vom seinem Erscheinungsbild und von seiner
Geräuschabstrahlung Assoziation zu einer Zapfsäule aufkommen. Nur wird hier
natürlich kein Benzin gezapft.
Möglicherweise könnte der Standort dieser maschinenhaften Skulptur ein noch
übriggebliebener Grasstreifen, der sich mitten in einer durch und durch
urbanisierten Landschaft befindet, sein...
An dieser Stelle fördert oder besser gesagt transformiert dieses Objekt
Rest-Naturmaterial und gewinnt eine hoch energetische, essenzartige
Flüssigkeit. Dieser komplizierte Prozess wird auf einem Display angezeigt.
Ebenso wird die so gewonnene Flüssigkeit in einem optisch sehr langsam
erscheinenden Zirkulationsprozess, vergleichbar mit einem Destillation
Vorgang, zelebriert.
Die Arbeit,- Kabine- nimmt mögliche Bedürfnisse des homo sapiens
Digitales auf.
Man könnte sagen diese begehbare Skulptur/Architektur könnte beispielsweise
mitten in einer urbanen Betonlandschaft in 100 Jahren ihren Platz finden.
Das Innenleben des Objektes beschert dem Nutzer, nach dem etwas mühsamen
Hineinkommens, ein Erlebnis der besonderen art – Die Isolationsschicht
welche aus echtem Heu besteht und einen sehr intensiven wohl für den Nutzer
des Objekts nicht mehr genau verifizierbaren Duft abgibt, ihm/ihr
möglicherweise eine ungewöhnliche körperliche Sinnes Erfahrung zukommen
lässt.
Auch das Video „Speicherplätze“ spielt mit der Idee einer fiktionalen
Situation die irgendwann einmal eintreten könnte. Eine völlig verlassene
Räumlichkeit deren Funktion einmal darin bestand, Dinge in einem gewissen
Ordnungssystem zu bewahren bzw. zu speichern.. Genau diese Dinge sind nicht
mehr da. Übriggeblieben sind nur noch die leeren Systeme der Aufbewahrung
.Die Kamera übernimmt in einer Art des heimlichen Rundgangs, die
Überprüfung dieser Tatsache. und evoziert somit dem Bertachter, eine
Gewissheit über das nicht vorhanden seins von Gegenständen die hier wohl
einmal verortet waren.
Plötzlich und unerwartet entdeckt die subjektive Kamera doch einen
Gegenstand in einem Regal.
Doch die Art des Fundes passt eigentlich nicht in diesen Kontext. Irritiert
von der Tatsache weiterer Funde die ebenso nicht im Zusammenhang einzuordnen
sind, lässt im Video eine Atmosphäre des Rätselhaften und des Ungewissen
aufkommen.
Die Suche nach weiteren möglichen Funden wird in dynamisierter weise
fortgesetzt.
Nun erscheinen diese archaischen Fundgegenstände plötzlich wie Fetische in
einer galerieähnlichen Situation.
Diese Art der Verselbstständigung der Gegenstände löst nun weitere
Irritationen für die subjektive Kamera aus. Die Kamerabewegungen werden
immer schneller, unruhiger und hektischer. Eine Suche nach einem Ausweg aus
dieser mysteriösen Situation scheint unausweichlich. Die Flucht. |
Installation Heumodul - 2008,
Dachlatten, Gitter, Jutenetz; Heu, Bauplan - Ausstellungsansicht
Maß eines Heumoduls, 900 x 450 x 900 mm - Maße der Installation sind
variabel (Idee/Konzept) |
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Bio-TV - 2008, Stahl, Gras,
Flüssigkeit, Pumpe, 50 x 40 x 5 cm |
Mobilgras - 2008, Stahl, Gras,
LED, Anzeige, Kabel, 65 x 10 x 35 cm |
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